Ein Reisebericht über vier Wochen Familienurlaub in Florida.
Wir planen gerade unsere dritte Reise in den Sunshine State. Das ist wirklich kaum zu glauben, da Florida nie auf unserer großen Reiseliste stand. Irgendwie fanden wir es nicht so reizvoll, lediglich das umfassende Angebot an Shopping Malls und natürlich Disney World hätten mich gereizt. Dazu muss ich sagen, dass ich wirklich ein sehr sehr großer Disney-Fan bin und, insbesondere die alten Filme und die fantastische Welt die Walt Disney erschaffen hat, liebe.
Wie auch immer, erst mit Ankunft unseres großen bummelkindes sind wir zum ersten Mal auf die Idee gekommen, nach Florida zu reisen. Eine Kollegin hat ein Haus dort, das sie auch vermietet, und somit beschlossen wir unseren 3-wöchigen Urlaub während meiner Elternzeit dort zu verbringen. Wir flogen im Februar. Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wetter und hatten zwar einen ganz wundervollen, aber nicht ganz so warmen Urlaub. Trotzdem hatte uns die Begeisterung gepackt und es war klar, da müssen wir irgendwann nochmal hin.
Und als das kleine bummelkind ein Jahr alt wurde, war es soweit. Wir stiegen ein zweites Mal in Frankfurt in den Flieger, diesmal Mitte April, und los ging es nach Tampa. Unser Rückflug war für Mitte Mai ab Miami geplant, wir hatten diesmal also sogar vier Wochen Zeit.
Woche 1 – Bradenton & Umgebung
Als Familie mit kleinen Kindern, ist es wirklich unkompliziert in die USA einzureisen. Die Beamten waren superfreundlich und winkten uns direkt an den Warteschlangen vorbei. Danach holten wir unseren Mietwagen für die nächsten vier Wochen ab, und fuhren noch am selben Abend nach Bradenton in die Villa Sunrise. Hier wohnten wir bereits bei unserer ersten Florida-Reise, was natürlich ein riesiger Vorteil war. Wir kannten uns schon aus, wussten wo wir noch schnell ersten Proviant kaufen konnten und hatten auch schon einen Plan im Kopf, wie wir die kommende Woche verbringen wollten. Das Haus ist super ausgestattet mit Pool und ideal für Familien mit Kindern. Es gibt nichts, was es nicht gibt und egal, was man braucht, man findet es auch. Dazu kommt die nette Betreuung durch die Deutsch sprechenden Verwalter, die sehr nett und hilfsbereit sind.
Dank Jetlag waren die ersten Nächte sehr früh zwischen 5 und 6 Uhr zu Ende. Juchuuuu…. wir warteten also bis es hell wurde und hatten dann den gaaaanzen Tag Zeit. So nutzt man eben einfach jede Minute.
Die absoluten Highlights in dieser Woche waren für uns der Besuch im Lowry Park Zoo in Tampa, der Riverwalk in Bradenton und nicht zuletzt die fabelhaften Strände von Bradenton Beach und Anna Maria Island.
Der Lowry Park Zoo ist ein sehr schöner und großzügig gestalteter Zoo kombiniert mit ein paar kleinen Fahrgeschäften und Wasserspielen besonders für kleinere Kinder. Man kann dort sehr gut einen ganzen Tag verbringen und jeder kommt auf seine Kosten.
Der Riverwalk in Brandenton ist besonders bei schönem Wetter ein absolutes Highligt. Man läuft erstens sehr schön am Wasser entlang, findet dort aber auch einen großen Spielplatz sowohl für die ganz kleinen als auch etwas größeren Kinder. Somit war jedes der beiden bummelkinder sehr glücklich. Es gibt außerdem noch Wasserspiele und, was ich tipptopp finde, saubere Toiletten, die man einfach so benutzen kann. Da besonders das große bummelkind voll auf Eisenbahnen abfährt, ist ein weiterer Höhepunkt des Riverwalks, ein Güterzug, der da immer mal langtuckert und dann auch noch, unglaublich aber wahr, über die Klappbrücke (ich habe das Wort gerade gegoogelt) fährt, die eigens dafür runtergelassen wird. Wenn es nach dem großen bummelkind gegangen wäre, würde ich also heute noch dort sitzen, um dieses spannende Treiben zu beobachten. Mich zog es aber defintiv weiter, da ich ein Eiscafé erspäht hatte, mit vielen verschiedenen Eissorten, Waffeln und Toppings. Herrlich….
Ich finde das Leben, zumindest als Tourist, in Florida einfach mega entspannt und unkompliziert. Das kommt sicher, neben der Tatsache, dass man ja im Urlaub ist, durch die Sonne, die fast das ganze Jahr scheint, und durch die unglaublichen Strände. Weißer Strand, blaues Wasser und dann die bunten Häuser….. ein Traum. Diese Strände findet man auch hier in der Ecke. Von Bradenton Beach bis Anna Maria Island, die ineinander übergehen, findet sich immer ein tolles Plätzchen. Die Strände befinden sich auf einer der Stadt vorgelagerten Insel, die man über eine Brücke erreicht. Kurz vor der Brücke kann man einen kleinen Zwischenstopp bei Tylers Homemade Icecream ein sehr köstliches Eis essen. Ist man dann auf der Insel, ist schon die Suche nach einem Parkplatz gar nicht so schlimm, weil die Umgebung mit den typischen Strandhäusern einfach nur hübsch ist.
Am Bradenton Beach verbrachten wir einen sehr chilligen Tag und aßen, wie auch schon in unserem letzten Urlaub dort, im Kokonut Hut – einem Strandrestaurant wie man es sich vorstellt mit Strohdach, lässiger Atmosphäre und einfach einem grandiosen Blick auf das Meer. Das Essen fanden wir auch gut, auch wenn ich gerade gesehen habe, dass die online-Rezensionen ziemlich miserabel sind. Nun ja – Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Wenn man weiter Richtung Norden fährt, kommt man nach Anna Maria Island. Unterwegs kann man am Publix rausfahren und sich Proviant für das Picknick am Strand organisieren. Apropos Publix – ich liebe diese Supermärkte, die man überall in Florida findet. Zugegeben, man kann sicher günstiger einkaufen, aber die Sachen sind so lecker. Da wir in unserem Urlaub fast täglich gegrillt haben, waren wir Stammgäste an der Fleisch- und Fischtheke. Auch das Sushi ist super, genauso wie alle Sachen des Take Aways. Von den Cookies und Kuchen möchte ich gar nicht erst anfangen…. Ok, jetzt aber zurück nach Anna Maria Island. Man kann hier entweder versuchen, im Wohngebiet einen Parkplatz zu finden oder man stellt sich auf den öffentlichen (kostenpflichtigen) Parkplatz am Holmes Beach. Hier ist der Strand logischerweise etwas voller, aber der Vorteil mit kleinen Kindern ist definitv, dass es im hier ansässigen Shop und Restaurant auch Toiletten und Duschmöglichkeiten gibt. Für uns war der Shop ein Segen, da wir natürlich im Chaos aufgebrochen waren und, wie sollte es auch anders sein, die Tasche mit den ganzen Bade- und Handtüchern vergessen hatten. Klaro….. Also nochmal schnell ein schickes Florida-Badetuch gekauft, das wir uns dann zu viert teilten.
Somit hatten wir einen tollen Einstieg in unsere Zeit in Florida und nach einer Woche hieß es dann, Koffer packen und ab geht’s mit dem Auto nach Orlando.
2. Woche Orlando – Disneyland, Universal Studio und endlich SHOPPING
Nach circa 2 Stunden waren wir angekommen. Es war zur Mittagszeit, die bummelkinder hatten natürlich Hunger und, da wir sowieso noch nicht im Hotel einchecken konnten, hatten mein Mann und ich die grandiose Idee, doch gleich in die erste Mall zu fahren – und zwar in das Orlando Vineland Premium Outet. Wir aßen also zu Mittag, was insbesondere die Laune der bummelkinder steigerte, und dann konnte es losgehen. Für mich war definitiv das Highlight der 7forallmankind-Shop. Ich liebe die Jeans des Labels, aber regulär sind sie mir schlichtweg zu teuer. Da es dort noch 1000 Extrarabatte gab, schlugen wir zu und, nachdem wir noch etwas auf dem Spielplatz und am Eisstand rumgebummelt hatten, wie es eben so unsere Art ist, ging es dann in unser Hotel, das WorldQuest Orlando Resort.
Es schien alls ganz wunderbar. Nettes Appartement mit toller Poolanlage. Frühstück war inklusive und ansonsten alles bestens für Selbstversorger, ausgestattet.
Wir hatten für diese Woche einen Besuch der Universal Studios geplant, da ich unbedingt die Harry Potter-Welt sehen wollte, und einen Tag in Disney World. Ansonsten wollten wir einfach ein wenig shoppen und den Resortcharakter unseres Appartmenthotels genießens, am Pool rumlümmeln etc.
Was wir nicht wussten war, dass zur gleichen Zeit der Cheerleading Worldcup in Orlando stattfand und unser Hotel zunächst die skandinavischen Teams beherbergte und später auch das amerikanische. Da liegt man also ganz gechilled mit seiner Mitt30er-Figur am Pool rum, Frau hat zwei Schwangerschaften hinter sich, ist aber noch immer alles ganz ok in Schuss und dann kommen auf einmal ein paar junge, blonde, durchtrainierte Skandinavier an den Pool mit ungefähr 0% Körperfettanteil. Hinzu kommt, dass die Skandinavier per se von Natur aus einfach kein hässliches Volk sind. Auch wenn man bei Cheerleading ja erstmal nur an Mädels denkt, waren auch ein paar Kerle dabei, die locker einem Abercrombie & Fitch-Werbespot hätten entlaufen sein können. Mein Mann und ich kamen uns plötzlich ziemlich plump und alt vor. Noch dazu, wenn sich diese jungen Menschen sämtliche Poolliegen zusammensuchen, um sie völlig neu anzuordnen und dann auch noch laute Musik hören. Entschuldigung, meine Tochter möchte hier im Kinderwagen Mittagsschlaf machen….tstststs… und noch während man den Gedanken zu Ende denkt, merkt man gleichzeitig …. Sch… ich bin alt. Genauso hätte ich es früher doch auch gemacht. Oh Mann…..
So konnten wir nun also jeden Tag das bunte Treiben beobachten, was tatsächlich zeitweise besser als jede Soap war.
Waren die Skandinavier, zumindest was die Nachtruhe anging, schon eher diszipliniert, schließlich war das ja ein Wettkampf hier, so lebten dann die Amis getreu nach dem Motto “wehe, wenn sie losgelassen….” Hier wurde bis spät in die Nacht am Pool gefeiert, gefummelt, geknutscht und mehr möchte ich auch nicht wissen.. Als ich einmal morgens ein paar Bahnen schwimmen ging, fand ich doch direkt ein Kondom…igitt…. und das noch vor dem ersten Kaffee.
Mal davon abgesehen, kann ich jedem Harry Potter-Fan einen Besuch der Universal Studios empfehlen. Es ist wirklich unglaublich. Man betritt die Winkelgasse durch einen Geheimgang und es ist alles einfach so, wie man es sich vorstellt. Ein Butterbier mussten wir natürlich auch probieren und dann hieß es voll eintauchen in diese fantastische Welt, vorbei an Olivanders und Gringotts und wie sie alle heißen. Am Gleis 9 3/4 stiegen wir ein in den Hogwarts Express und auf ging es nach Hogsmeade… unglaublich. Leider sind wir kein einziges der Fahrgeschäfte gefahren. Mit einem damals ein- und einem dreijährigen bummelkind gestaltet sich die Auswahl der Attraktionen sowieso eingeschränkt. Leider hatte ich aber auch noch den Fehler gemacht, mit dem großen bummelkind als erstes eine Simpsons-Attraktion auszuprobieren. Der Schuss ging voll nach hinten los, da sich dann herausstellte, dass das ganze keine gemütliche Berg- und Talbahn war, sondern ein rumpelndes 3D-Kino, dass superlaut und einfach nur gruselig war. Das bummelkind hat ununterbrochen geweint und aus einem abenteurlustigen kleinen Mann, war ein völlig verängstigtes Häufchen Elend geworden, dass an diesem Tag zu nichts mehr zugebrauchen war…. Schade, dass wir das direkt am Anfang gemacht hatten. Es gab dann zum Glück noch einen sehr süßen Kleinkind-Bereich mit hübschen, bunten Attraktionen und Spielplatz, wo wir uns dann nach Harry Potter recht lange aufgehalten haben.
Zwei Tage später wartete dann mein persönliches Highlight dieser Woche auf uns. Der Besuch von Disney World. Da wir hier auch schon während unsers letzten Urlaubs waren, wussten wir in etwa, welche Welten wir mit den zwei kleinen bummelkindern ansteuern wollten und, welche Attraktionen für uns geeignet waren. Zumal das große bummelkind auch immernoch traumatisiert war vom Simpsons-Erlebnis. Es ist wirklich unfassbar, wie schnell man emotional eintaucht. Von den Kassen führen mehrere Transportvarianten in den Park an sich. Wir entschieden uns, mit dem Mississippi-Dampfer über den See in den Park zu fahren. Dabei läuft ununterbrochen diese hübsche Disney-Musik, die manch anderen in den Wahnsinn treibt, aber mich schlichtweg entzückt. Die ganze Zeit vor Augen – das langsam näher kommende Dornröschen-Schloss, das wohl jeder kennt. Ich war so aufgeregt und voller Vorfreude. Ich weiß sehr wohl, dass dieser Park ein einzige Geldmaschinerie ist, aber ich falle gerne darauf rein. Alles ist so wunderbar bis ins letzte Detail durchdacht und hergerichtet und man taucht ein in diese zauberhafte Welt. Das große bummelkind war noch immer nicht für Fahrgeschäfte zu haben, sodass wir ihn das ein oder andere Mal zwingen mussten mit Winnie Pooh, Arielle und Peter Pan auf eine kleinkindgerechte Reise zu gehen. Spätstens als wir am Nachmittag aber die traditionelle Parade auf der Main Street anschauten, war es um uns alle vollends geschehen. Sämtliche Helden meiner Kindheit, die gleichzeitig auch bereits die Helden des großen bummelkindes sind, zogen tanzend und winkend an uns vorbei. Das Strahlen und Staunen des großen bummelkindes, Peter Pan, Captain Hook, Micky und Minnie Maus leibhaftig zu sehen, war überwältigend und einfach nur schön. Das trieb uns direkt die Tränen in die Augen. Sogar mein Mann musste zugeben, das haben sie bei Disney schon raus. Sie fangen dich ein und versetzen dich in eine Welt, die dich für den Moment einfach alles vergessen lässt.
Selig, glücklich und voll schöner Erinnerungen fuhren wir zurück ins Hotel.
Nach einem Besuch im Orlando International Outlet und dem Besuch eines kleineren Outlets, wo wir die Kinder bei gap, oshkosh und old navy austatteten, war die Woche nun auch schon wieder rum und wir fuhren zur letzten Station unserer Reise – nach Naples.
3. & 4. Woche: Naples – Traumhafte Strände und die Everglades
Ich freute mich so auf diese beiden Wochen. Wir hatten uns ein extrem schönes Ferienhaus gemietet und wollten dieses als Ausgangspunkt für ein paar Touren nehmen, trotzdem aber auch ein “zu Hause-Gefühl” haben. Daher blieben wir also zwei Wochen hier. Vom Haus wurden wir nicht enttäuscht. Es übertraf vielmehr unsere Erwartungen. Bereits im Vorfeld hatte ich sehr netten Kontakt mit Frau Berg, einer Deutschen, die hier mittlerweile mehrere Ferienhäuser hat. Wir wohnten im White Cottage, das auch als Kulisse für den Impressionen-Katalog genutzt werden könnte. Es ist alles mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet und dabei auch noch familienfreundlich. Man findet hier alles, vom Hochstuhl über Luftmatratzen, Wasserpistolen bis hin zu Kinderfahrrad und Buggy.
Wir hatten uns für die zwei Wochen hier vorgenommen, die Strände rund um Naples und auf Sanibel Island zu entdecken, sowie Touren in die Everglades zu unternehmen.
Wir starteten mit einem Tag am Vanderbilt Beach, den wir in etwa 10 Minuten fußläufig erreichen konnten. Das war wirklich ein Highlight für uns, da man hier ja sonst für alles das Auto nimmt und auch braucht. Der Strand ist gut besucht, da sich hier auch einige Hotels und Ferienappartment-Anlagen aneinanderreihen. Es sind relativ viele Rentner und relativ viele Deutsche unterwegs. Wir hatten einen sehr schönen Strandtag, aber uns erwarteten in den nächsten Tage noch schönere Stranderlebnisse.
Am nächsten Tag ging es dann auf in die Everglades. Wir nahmen den Tamiami Trail und fuhren dann zunächst am Fakahachee Boardwalk raus. Wir hatten hier Glück, denn es war ein gemütlicher und nicht zu langer Weg rein in die Sümpfe. Es ist herrlich nichts zu hören, als die Geräusche der Natur, und na gut, ab und an auch ein bummelkind. Neben zahlreichen Vögeln sahen wir am Ende des Walks auch unseren ersten Alligator. Das war für uns alle sehr beeindruckend.
Anschließend fuhren wir mit dem Auto weiter nach Everglades City und buchten eine Bootstour zu den 10.000 Islands, die hier mehrmals am Tag stattfinden. Gerade für Familien mit kleinen Kindern, die nicht besonders viel Ausdauer haben, kann ich das nur empfehlen. Man kann somit auf eine sehr entspannte Art und Weise diese wunderbare Naturwelt entdecken. Auch hier hatten wir wieder großes Glück und sahen als erstes ein paar Manatees (Seekühe). Als nächstes kreuzten Delfine unseren Weg. Das war wirklich großartig. Ich liebe diese Tiere und auch für die bummelkinder war das ein einzigartiges Erlebnis. Unsere Guides waren super und untermalten die Tour mit wissenswerten und interessanten Infos rund um die Everglades. Am Ende erspähten wir noch eine Adlerfamilie samt Nest, bevor es dann zurück zur Anlegestelle und nach Hause ins White Cottage ging.
Am nächsten Tag kündigte das große bummelkind bereits beim Frühstück an: “Mama, heute buddel ich mal den ganzen Sand aus dem Meer.” Also machten wir uns, gewappnet mit einer großen Schaufel auf zum Barefoot Beach in das benachbarte Bonita Springs. Um zu diesem Strand zu gelangen, fährt man zunächst durch eine äußerst schicke Villen-Gegend, die wirklich schon sehr sehenswert ist und die ein oder andere Begehrlichkeit weckt. Um zum Parkplatz zu gelangen, muss man ein Tagesticket lösen. Dann führt eine kleine Straße zum Parkplatz. Hier stehen überall Warnschilder, man möge doch bitte auf kreuzende Schildkröten aufpassen. Da schlägt das bummelkind-Herz gleich höher und hält Ausschau nach eben diesen Tieren. Über einen Steg erreicht man den Strand, der wirklich wunderschön ist. Hier tummelten sich neben Badehungrigen auch einige Fischer und die bummelkinder gingen immer wieder auf die Suche nach Schildkröten. Da wir hier in einem Naturschutzgebiet waren, ist dementsprechend alles sauber und unberührt und wir hatten einen perfekten Strandtag.
Fast alle Strände, die wir hier besucht haben, stehen übrigens unter Naturschutz und sind deswegen so wunderbar ursprünglich. Man ist hier einfach Gast der Natur und kann das in vollen Zügen genießen. Außerdem haben alle saubere Toiletten und Duschen, was ich persönlich wirklich super finde!
Der nächste Strandausflug war nach Sanibel Island zum Bowman´s Beach geplant. Die Fahrt dauerte circa eine Stunde mit dem Auto. Angekommen auf der Insel ist man sofort in einer anderen Welt. Hier gibt es verhältnismäßig nur kleine Straßen, alles ist üppig grün und unglaublich viele Fahrradfahrer sind unterwegs. Wir waren sofort verzaubert und hätten uns am liebsten ein paar Tage in irgendeiner Hütte eingemietet.
Sanibel Island ist unter anderem bekannt für die vielen vielen Muscheln. Wir hatten bereits an den anderen Stränden ganz tolle Muscheln gefunden, aber das hier toppte wirklich nochmal alles. Auch der Bowman´s Beach ist einfach traumhaft, man möchte sein Zelt aufschlagen und hier bleiben. Das Großartigste an diesem Tag, passierte während unseres kleinen Mittagspicknicks. Man genießt einfach die Aussicht aufs Meer, alle sind glücklich und entspannt und auf einmal schwimmen direkt am Ufer zwei Delfine spielend und nach Nahrung suchend durchs Gewässer. Unglaublich, im Wasser waren sogar Menschen, die ihr Glück kaum fassen konnten und auch uns hielt es nur schwer auf der Picknickdecke. Das war so atemberaubend, da konnte selbst der Adler, der seine Kreise direkt über dem Strand zog, und die Sandpiper-Familie (zu deutsch: Schnepfenvogel) samt Jungen kaum mithalten. Und so ging ein weiterer einzigartiger Strandtag zu Ende.
Für den nächsten Tag war ein Ausflug nach Downtown Naples plant. Wir parkten in einem kostenlosen Parkdeck, nahe der 5th Avenue, der “Main Street” von Naples. Hier reihen sich zahlreiche kleine, aber recht teure Boutiquen, Kunstgalerien und Restaurants aneinander. Das Stadtbild wird durch die hübsche Art Decó Architektur dominiert. Wir genehmigten uns eine köstliche homemade icecream in selbst gebackener Eiswaffel bei Kilwin’s Chocolates.
Danach schlenderten wir weiter durch die Straßen in Richtung Cambrier Park, wo wir einen ganz tollen Spielplatz fanden, der aufgeteilt war in einen Kleinkindbereich und einen für größere Kinder. Das war wirklich super und gefiel uns und natürlich den bummelkindern so gut, dass wir im Laufe des Urlaubs sogar nochmal herkamen. Wir stiegen dann wieder ins Auto und fuhren Richtung Tin City am Hafen, das mehr oder weniger den historischen Distrikt Naples darstellt. Hier tummeln sich einige Bars und Restaurants. Wenn man allerdings historische Städte in Europa kennt, ist das kein Vergleich.
Auf dem Rückweg zu unserem Haus, aßen wir in der Cheesecake Factory zu Abend….. lecker. Hier gibt es ja wirklich alles und für jeden etwas. Und die cheesecakes sind sowieso der Hammer. Ich nahm mir ein Stück für zu Hause mit. Prompt stand aber an diesem Abend der Nachbar von gegenüber vor der Tür. Er hatte sich bereits an unserem Ankunftstag vorgestellt und Hilfe angeboten, sollten wir welche brauchen. Heute abend überreichte er uns ein Riesenstück der Geburtstagstorte seines Enkels….. total nett. Wir waren also rundum versorgt mit Kuchen.
Nun war es auch mal wieder Zeit für ein wenig Shopping – natürlich bietet auch Naples ein Outlet und so verbrachten wir einen letzten Einkaufsbummel im Miromar Outlet und schlugen noch einmal für alle Mann zu.
Jetzt hatten wir noch zwei große Ausflüge auf dem Programm. Zum einen ging es noch einmal in die Sümpfe und zwar in das Corkscrew Swamp Sanctuary, ein Naturschutzgebiet in den westlichen Everglades und nicht weit von uns entfernt. Das Wetter war an diesem Tage nicht ganz so bombastisch wie sonst, es sollte allerdings der einzige Regentag in vier Wochen bleiben, somit war hier nicht viel los. Zwei Wege führen durch das Sumpfgebiet, die man super mit dem Kinderwagen laufen kann. Man sieht unglaublich viele verschiedene Bäume, Pflanzen, Wiesen, Gräser, Teiche, Vögel und auch hier hatten wir wieder großes Glück und sahen einige Alligatoren. Unterwegs gibt es immer wieder die Möglichkeit Rast zu machen. Während unserer Mittagspause auf einem Ausguck hörten wir plötzlich ein unglaublich lautes Brummen und Knurren. Da wurde uns kurz ganz anders zu Mute und ich sah die bummelkinder schon im Maul eines Alligators verschwinden. Er musste sich irgendwo ganz nah aufhalten und hörte sich ziemlich hungrig an. Wahrscheinlich ist es auch recht unrealistisch, dass er diese Stege erklimmt, auf denen man läuft, aber trotzdem packten wir unser Zeug zusammen und gingen schnell weiter. Sicher ist sicher…
Hier gibt es übrigens auch eine Alligator-Aufzuchtstation, wir sahen also auch ein paar Babyalligatoren.
Unseren letzten Tagesausflug unternahmen wir zum Lovers Key. Dies war definitv der leerste Strand, den wir besuchten. Vom Parkplatz führt entweder ein Weg durch einen kleinen Wald, alternativ fährt aber auch ein kleiner Bummelbus. Wir entschieden uns zu laufen. Ich glaube, es dauerte etwa 10 Minuten. Der Anblick war wieder gigantisch – wunderschön klares, blaues Wasser trifft auf weißen Sandstrand mit schönen Muscheln. Wir ließen uns nieder und genossen die Zeit. Zwischendurch unternahmen wir einen kleinen Strandspaziergang und stießen auf eine sehr schöne Kulisse von Baumstämmen. Hier nistete sogar ein Adler mit seinen Jungen. Einfach nur toll! Ich glaube, dieser Strand hat uns von seiner ganzen Atmosphäre mit am besten gefallen und war ein krönender Abschluss für viele Strandtage.
Einen unserer letzten Abende verbrachten wir am berühmten Naples Pier und genossen mit vielen anderen einen traumhaften Sonnenuntergang. Wir aßen das teuerste Eis unseres Lebens und schauten hinaus aufs Meer. Die bummelkinder spielten um uns herum im Sand und waren einmal mehr begeistert von den Delfinen, die sich direkt vor uns im Wasser tummelten.
Tja, und dann waren plötzlich vier ganz wunderbare Wochen um und es ging wieder nach Hause. Aber wir waren uns auch diesmal sicher, wir kommen wieder. Das Fieber hatte uns gepackt. Und so sitze ich hier, im Mai 2017, und bin schon mitten in der Planung für unseren nächsten Florida-Trip im Mai 2018. Wir haben wieder ein Haus über Frau Berg gebucht, diesmal in Bonita Springs. Die Ecke hat uns einfach supergut gefallen. Nun überlegen wir noch, ein paar Tage auf den Keys dran zu hängen. Wer hier schon mit Kindern war, kann mich gerne mit Tipps bereichern. Ich bin dankbar für alles.
Zum Schluss noch einen Tipp an alle Florida-Willigen. Wir buchen so früh im Voraus, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass die guten, aber bezahlbaren Ferienhäuser bereits ein Jahr im Voraus ausgebucht sind. Hier sollte man sich also relativ früh informieren und bemühen.
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