Die Headline klingt etwas dramatisch, ich weiß…. Aber: Ich habe es getan, ich habe ein Papier unterschrieben, das mich nach 17 Jahren aus dem mehr oder weniger ruhigen Hafen meines Arbeitgebers entlässt. Ich habe diese Entscheidung ganz bewusst getroffen, habe Monate lang darüber nachgedacht und frage mich aber gleichzeitig, ob es nicht zu übereilt war. Ich höre eine Stimme in mir, die sagt: “Das ist doch purer Wahnsinn, ein sicheres und unbefristetes Arbeitsverhältnis, in Teilzeit, mit vielen Vergünstigungen und Vorteilen, einem gutem Einkommen. So was gibt man doch nicht auf. Da wäre ich ja blöd.”

Und doch habe ich es getan. Warum? Weil ich nach zwei Elternzeiten zurückgekommen bin und den Einstieg nicht wiedergefunden habe. Ich habe mich zeitweise ungewollt und überflüssig gefühlt. War vom Potential- und Leistungsträger zur Aushilfskraft mutiert. Gut, meine Prioritäten haben sich natürlich verschoben, jetzt mit den Kindern. Das wurde mir zumindest gesagt. Natürlich haben sie sich verschoben, aber trotz allem möchte ich einen Job, der mir Spaß macht und mich erfüllt. Dabei geht es mir nicht um Karriere oder Geld, sondern um Lebenszeit.
Was sich aber ganz sicher nach zwei Kindern und zweimal raus aus dem Job verändert hat, ist der Blickwinkel auf manche Dinge. Und ziemlich viele Dinge im Job haben sich schlichtweg aufgrund der Digitalisierung eben auch verändert. Und dann gibt es das, was man mal ziemlich gerne und durchaus auch gut vor 5 Jahren noch gemacht hat, einfach nicht mehr.

Es könnte natürlich auch sein, dass mich mit Mitte 30 die Midlife Crisis ereilen. Du lieber Himmel…. ich weiß es ja auch nicht. Am Ende des Tages ist es wahrscheinlich ein Zusammenspiel vieler Dinge, die mich dazu gebracht haben.

Jedenfalls habe ich es also getan. Habe die Gewässer verlassen, in denen ich erwachsen geworden bin, direkt nach dem Abi. Von hier aus bin ich in die Welt raus geschwommen, habe so viel gesehen und erlebt und bereist, durfte mit großartigen und wunderbaren Menschen zusammenarbeiten. Manche haben mich zeitweise begleitet, andere sind Freunde geworden und ein ganz besonderer sogar mein Ehemann.

Ich hatte mich in meinem Job immer sehr heimisch gefühlt, doch plötzlich nicht mehr. Ich war kein Teil des Ganzen mehr. Und dann stellte sich die Frage, ob all die Sicherheit und das Risikolose es wert sind, sich 3 Tage die Woche nicht mehr so richtig wohl zu fühlen. Und ich bin zu der Entscheidung gekommen – nein!

Ich wage es, ich verlasse den Teich und schwimme raus! Etwas Neues erwartet mich und ich bewege mich irgendwo zwischen Panik und Vorfreude und einer großen Energie!

Ich hatte eine einzigartige und sehr schöne Zeit und brauchte vielleicht auch einfach mal einen kleinen Schubser.

Wenn diesen Beitrag einer meiner lieben alten Kollegen liest, danke ich euch allen für die vielen schönen Jahre. Ich werde euch sehr vermissen, gehe aber mit einem Lächeln im Gesicht und wunderbaren Erinnerungen im Herzen! Und, ich freue mich über alle, die mich noch ein Stück begleiten wollen.

Denn: natürlich habe ich Pläne. 🙂 Bitte bleiben Sie dran!