An dieser Stelle gibt es heute mal einen Buchtipp von meinem Mann höchstpersönlich. Er ist sehr stolz und ich freue mich. 🙂
Los gehts:
Wenn ich vor dem Lesen dieses Buches an einen Hofnarr gedacht habe, hatte ich immer Bilder von Gauklern in Strumpfhosen im Kopf, die mit albernen Scherzen, Zaubertricks oder Gesang die Mächtigen im Mittelalter unterhalten haben.
Der Roman zeigt eindrucksvoll, dass mein Bild eines Hofnarren total stereotyp und nicht historisch korrekt war.
Tyll Uhlenspiegel, der „Held“ des Romans hält nicht nur den Mächtigen sondern auch allen Bürgern des vom 30jährigen Krieg verwüsteten „Deutschland“ den Spiegel vor, redet Tacheles, beleidigt Grafen, Bischöfe und sogar Könige und sorgt für öffentliche Tumulte.
Auch das Buch sorgt für Tumult! Es bringt eine längst vergessene Zeit zurück ins Bewusstsein! Die schizophrene Gestalt des Tyll, der nach einem Schicksalschlag als Gaukler und Hofnarr durch die Wirren des 30jährigen Kriegs taumelt, Hexenverbrennungen, Folter, Krieg, Hungersnöte, Grausamkeiten erlebt und dabei der wirre aber ehrliche Hauptprotagonist des Romans bleibt.
Als historisch interessierter Mensch findet man allerlei Infos rund um den 30jährigen Krieg – was aber bleibt ist die Erleichterung „wie gut, dass wir nicht in unfassbar grausamen Zeit leben müssen“.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der aufgerüttelt werden will, sich Gedanken über aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen macht, erschreckende politische Veränderungen beobachtet und den Einfluss des Glaubens auf das Leben der damaligen Zeit verstehen will.
Ein mitreißendes Lehrstück über deutsche Geschichte, historische Personen und ein Blick zurück der uns alle auffordert für eine friedliche, bessere Zukunft frei von Glaubenskriegen einzustehen.
Zu kaufen gibts das Buch bei uns im Laden oder online.
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