Die bummelkinder sind nun 5 und 2 Jahre alt. Sie fahren schon ihr ganzes Leben lang mit uns in die Schweiz, immer an denselben Ort, nämlich Leukerbad im Wallis. Richtig zum Wandern sind wir mit den Beiden dann aber erst letztes Jahr gekommen. Wir haben nun also zwei Wanderurlaube hinter uns und ich habe ein paar Tipps für euch zusammengestellt:
1.) Die Wanderrouten so auswählen, dass sie sowohl von den zu bewältigenden Höhenmetern als auch der Laufstrecke an sich für Kinder bzw. Eltern, die ihre Kinder tragen müssen, geeignet sind. Viele Orte, so auch Leukerbad, zeigen auf ihren Wanderkarten, welche Wege z.B. auch mit Kinderwagen machbar sind. Wir hatten für das kleine bummelkind die Kraxe, also ein spezielles Wanderrucksack-Tragesystem dabei. Zusätzlich aber auch noch die Manduca, also unsere ganz normale Trage. Glücklicherweise haben wir auch einen sehr geländegängigen Kinderwagen, mittlerweile natürlich mit Sportsitz, in dem zur Not auch nochmal das große bummelkind ein wenig Ausruhzeit haben kann. So haben wir je nach Route entschieden, welche Tragevariane am besten ist und, ob wir den Kinderwagen auch mitnehmen. In diesem Jahr ist das große bummelkind allerdings meistens gelaufen und das kleine war in der Kraxe.
2.) Highlights schaffen: Das ist ganz wichtig, das große bummelkind brauchte immer ein Ziel vor Augen zur Motivation. Das konnte z.B. die Gondelfahrt am Ende des Wegs sein, eine Limo oder ein Eis auf der Hütte, das Picknick unterwegs bei dem wir den Drachen steigen lassen wollten oder am See, wo man Steine ins Wasser werfen kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das wirklich ganz einfache Dinge sein können. Übrigens hatte das große bummelkind auch schon seinen eigenen Rucksack dabei. So war es sehr stolz, dass es auch ein paar Dinge selbst tragen konnte. Außerdem wurden darin sämtliche gesammelten Steinchen und Stöckchen verstaut. Was muss, das muss….
3.) Genug Proviant: die bummelkinder sind ständig hungrig und, wenn sie keine Lust auf etwas haben, kann man sie damit bei Laune halten. Somit hatte ich also immer ein paar Snacks dabei. Zusätzlich zu unserem Proviant für das mittägliche „große“ Picknick. Im Rucksack befanden sich eigentlich immer: Müsliriegel, Würstchen, Äpfel, Kekse, Käse und genügend Wasser für alle. Kam das Wasser z.B. direkt vom Gletscher herunter, war es natürlich auch total aufregend, direkt aus dem Flusslauf zu trinken (noch ein Highlight :-)).
4.) Kleidung: Ich bin im Moment noch zu geizig für die Kinder richtige Outdoorkleidung zu kaufen. Dafür wachsen sie einfach zu schnell. Und, wenn diese dann nur einmal im Jahr getragen wird, ist das Geld wirklich zu schade. Trotzdem besitzen sie ja festes Schuhwerk und den Zwiebellook kann man auch aus Jeans, T-Shirt, Unterhemd, Pulli, Jacke etc bauen.
Das große bummelkind hat einige Hosen von Engelbert Strauss für die Kita, da diese besonders robust sind. Somit eignen sie sich auch super zum Wandern.
5.) Wetterprognose und Himmel im Auge behalten: Die Wetterprognosen in den Bergen sind so eine Sache. In diesem Jahr hatten wir keine einzige, die so richtig gestimmt hat. Oftmals war Regen angesagt und dann kam gar keiner. Genauso kann es umgekehrt sein. Wir haben den Wetterbericht zwar immer im Auge behalten, aber trotz allem z.B. auch nochmal direkt an der Gondel nachgefragt. Das hat uns sehr geholfen, genauso wie der Blick zum Himmel. Im Rucksack waren IMMER Regenjacke und Sonnenhut.
6.) Was man sonst noch dabei haben sollte: Pflaster, Taschenmesser, Wanderkarte, je nach Region Mückenspray und ggf. Wechselkleidung. Das große bummelkind hat sich beispielsweise mal in eine Pfütze setzen müssen. Warum weiß ich nicht, ich war nur froh, dass ich zumindest mal eine trockene Unterhose dabei hatte. Was in meiner Tasche auch nicht mehr fehlt, sind ein Arnica-Stift, da sich das kleine bummelkind regelmäßig irgendwo den Kopf andotzt oder einfach hinplumpst und die Apis Mellifica Globulis, die Wunder wirken bei Wespenstichen.
7.) Immer abwechselnd Wander- und dann wieder Kindertag: Das haben wir mit den Kindern im Vorfeld so besprochen. Einen Tag wandern wir, das ist quasi unser „Erwachsenen-Tag“, dafür machen wir darauffolgend einen Kindertag, sprich Schwimmbad, Spielplatz, Minigolf etc. Das hat eigentlich ganz gut funktioniert, wenn auch das große bummelkind bei Nörgeltiraden während der Wandertouren immer mal wieder daran erinnert werden musste.
Wir hatten eine tolle Woche! Wichtig ist, sich nie zu viel vorzunehmen und vor allem genügend Zeit einzuplanen. Aber das ist ja mit Kindern nix neues.
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